Was hat Molkenprotein mit dem Verhalten von Hunden und Katzen zu tun?

Was ist Molkenprotein und Molke eigentlich? Wie wirkt Molkenprotein und Molke im Hunde- und Katzenfutter und durch welche Mechanismen kann das Verhalten von Hunden und Katzen durch Molkenproteine beeinflusst werden? Diese Fragen und noch mehr über den Superstoff Molkenprotein beantworten wir in diesem Artikel.

Molkenprotein: Hund und Katze liegen gemeinsam auf Wiese

Inhalt

1. Verhalten von Hund und Katze – Einfluss von Molkenproteinen

Die Eiweiße von Molke (Whey Protein) sind besonders hochwertig. Was biologisch gesehen auch sinnvoll erscheint: sind sie doch von der Mutter eigens dafür synthetisiert, ihre Nachkommen für die erste Zeit nach der Geburt optimal zu versorgen. Ein Bestandteil der Molke mit besonders hohem Gehalt, die essentielle Aminosäure Tryptophan, nimmt auch Einfluss auf Stimmung und Verhalten von Säugetieren. Tryptophan ist unter anderem daran beteiligt mit, wie gut Hund oder Katze mit Stress umgehen können.

2. Molkenprotein – Zusammensetzung und Wertigkeit

Molke, ein Nebenprodukt der Käseherstellung, wird schonend zu pulverförmigen Molkenprotein weiterverarbeitet.

Molkenprotein in höchster Qualität enthält 90 bis 96 % Protein. Fette und Kohlenhydrate, also auch Milchzucker (Lactose), liegen hier nur noch in geringen Anteilen vor. Die beiden wichtigsten Proteine der Kuhmolke sind Alpha-Lactalbumin (15 – 20 %) und Beta-Lactoglobulin (45 – 52 %).

Hochwertiges Molkenprotein ist ausgesprochen leicht verdaulich und wird sehr gut vertragen. Seine hohe biologische Wertigkeit, auch für Hund und Katze, erklärt sich aus seinem idealen Aminosäureprofil. Das bedeutet, alle essentiellen Aminosäuren sind in so günstigen Mengenverhältnissen vorhanden, dass sie optimal vom Tier verwertet werden können: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin, Arginin, Histidin und Asparagin. Der Hund ähnelt in seinem Bedarf an Aminosäureaufnahme weitgehend dem Menschen. Für beide sind beispielsweise Arginin und Histidin nur in jungen Jahren essentiell, im Erwachsenenalter sind sie dagegen semi-essentiell.

Die Katze dagegen ist auf die Zufuhr von Arginin und Histidin strikt und bedingt (semi-essentiell) auf Asparagin angewiesen. Insgesamt benötigt eine Katze mehr Proteine als alle anderen Säugetiere, im Vergleich bis zu dreimal so viel wie Mensch oder Hund. Essentiell für die Katze ist im Übrigen auch die Aminosulfonsäure Taurin, da die Katze für ihren vergleichsweise hohen Bedarf nicht genug selbst herstellen kann. Da Taurin in Molkenproteinen nicht enthalten ist, sollte es aus anderen Quellen mit der Nahrung aufgenommen werden.

3. Alpha-Lactalbumin und Tryptophan

Für unsere Produkte nutzen wir natürliche und hochwertige Eiweißbestandteile der Molke, die durch ein spezielles Verfahren gewonnen werden. Maßgeblich für die sehr hohe Qualität des Molkenproteins ist sein besonders hoher Anteil an Alpha-Lactalbumin. Dieses spezielle Protein zeichnet sich durch einen außergewöhnlich hohen Gehalt an den essentiellen Aminosäuren Tryptophan, Isoleucin, Leucin und Lysin aus.

Tryptophan ist, neben Lysin, sehr häufig die „limitierende Aminosäure“ hinsichtlich der biologischen Wertigkeit von Proteinen. Ist sie in zu geringem Umfang vorhanden, kann der Organismus auch die übrigen Aminosäuren nicht vollständig verwerten. Das Protein wird dadurch insgesamt minderwertiger. Dies gilt sowohl bei Futter für Hund oder Katze als auch für menschliche Nahrungsmittel und kann beispielsweise schon bei hohen Getreideanteilen (Weizen) im Futter der Fall sein. Dem kann mit Molkenprotein wirkungsvoll begegnet werden.

4. Die besondere Rolle von Tryptophan

Tryptophan nimmt unter den essentiellen Aminosäuren eine Sonderstellung ein. Wie andere Aminosäuren fungiert es als Proteinbaustein, in diesem Fall für Muskulatur, Cholesterin-Transporter und Enzyme. Zusätzlich aber dient es auch als Vorstufe für den wichtigen neuronalen Botenstoff (Neurotransmitter) Serotonin sowie für Nicotinsäure (Vitamin B3) und das Hormon Melatonin, welches im Dunkeln und im Schlaf aus Serotonin entsteht.

5. Serotonin: Verhalten, Stimmung und Stress

Serotonin ist unter anderem beteiligt an der Steuerung von Fressverhalten, Schlaf-Wach-Rhythmus und Sexual-Verhalten. Ihm werden stimmungsaufhellende, beruhigende, antidepressive und gewichtsreduzierende Funktionen zugeschrieben. Bei Stress wird die fortlaufende Synthese von Serotonin blockiert – das Stresshormon Cortisol ist dafür verantwortlich. Häufiger Stress und Angst reduzieren deshalb den als ausgleichend bewerteten Einfluss des Serotonins auf Stimmung und Verhalten: Niedriger Serotoninspiegel mindert die Fähigkeit zur Stressbewältigung.

6. Die Beziehung zwischen Serotonin, Tryptophan und Alpha-Lactalbumin

Ein eventueller Mangel an Serotonin beim Heimtier lässt sich allerdings nicht mit jedem beliebigen tryptophanhaltigen Protein über die Nahrung ausgleichen. Denn dazu muss Tryptophan in ausreichender Menge vom Blut ins Gehirn gelangen, wo Serotonin synthetisiert wird. Da andere Aminosäuren (sogenannte LNAA = Large neutral amino acids, übersetzt: große, neutrale Aminosäuren) sonst seinen Übergang ins Gehirn blockieren, muss Protein mit sehr hohem Anteil an Tryptophan zugeführt werden. Genau dies ist der Fall bei Nahrung, die besonders tryptophanreiches Alpha-Lactalbumin enthält: Sowohl die Tryptophan-Konzentration im Gehirn als auch die Serotonin-Synthese steigen deutlich an. Mit allen günstigen Folgen für den gesamten Organismus. Am sichersten und natürlichsten lässt sich das mit Molkenprotein erreichen.

7. Verhaltensstörungen und Ernährung

Die Fütterung von Molkenprotein mit einem hohen Anteil an Tryptophan hat zahlreiche Vorteile für das mentale Wohlbefinden und die Gesundheit. Als Baustoff und Vorstufe des Glückshormons sorgt es für eine Erhöhung des Serotoninspiegels. Ein höherer Anteil des Botenstoffs trägt zum allgemeinen Wohlbefinden und zu einer verbesserten Stresstoleranz bei. Weiterhin wirkt er lindernd bei zahlreichen Verhaltensproblemen, die mit einem Mangel an Serotonin einhergehen.

Der Einsatz von Molkeneiweiß ist somit eine sinnvolle Unterstützung bei Angst-, Aggressions- sowie Stressproblemen von Hund und Katze. Im Gegensatz zu vielen Nahrungsergänzungsmitteln mit künstlichen Bestandteilen hat Molke den Vorteil, dass keine gesundheitlichen Schäden durch eine Überdosierung drohen und außerdem die Verabreichung mit weiteren gesundheitlichen Vorzügen einhergeht. Zusätzlich sollte immer auf eine ausgewogene Ernährung und ein dem individuellen Tier angepasstes Auslastungsprogramm geachtet werden.

Sehr schwere Verhaltensprobleme, wie ein mit der Gefährdung von Menschen und Tieren einhergehendes übersteigertes Aggressionsverhalten oder stark die Lebensqualität einschränkende Ängste, bedürfen einer professionellen Betreuung. Unterstützung gibt es in diesen Fällen von verhaltenstherapeutisch arbeitenden Tiermediziner/-innen und Trainer-/innen.

Eine wertvolle Ergänzung solcher Maßnahmen sind natürliche Futterergänzungen, die eine positive Unterstützung bei Angst und Stress bieten. Unsere tryptohanreiche, auf Molkenproteinen basierenden Produkte der purapep Comfort-Reihe, beinhalten die wichtigsten Vitamine und Nährstoffe und können so Ihren Hund und Ihre Katze gerade bei einer Neigung zu Angstverhalten und Stress optimal versorgen.

8. Natürliches Tryptophan für entspannte Fellnasen

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Quellen

Hier finden Sie die Zusammenstellung der Literatur-Quellen, die für diesen Artikel genutzt wurden:

1. Belitz H-D, Grosch W, Schieberle P., Lehrbuch der Lebensmittelchemie (2008) 6. Auflage, Springer, Berlin Heidelberg.

2. Layman DK, Lönnerdal B, Fernstrom JD. Applications for alpha-lactalbumin in human nutrition. Nutrition Reviews (2016) 76, 444-460.

3. Moehn S, Pencharz PB, Ball RO. Lessons Learned Regarding Symptoms of Tryptophan Deficiency and Excess from Animal Requirement Studies. The Journal of Nutrition (2012) 142, 2231-2235.

4. Houpt KA, Zicker S. Dietary effects on canine and feline behavior. The Veterinary Clinics of North America Small Animal Practice (2003) 33, 405-416.

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