Hundemantel – ja oder nein? Braucht mein Hund einen?

Sobald es draußen kälter wird, stellen sich viele Hundehalter*innen die Frage: „Braucht mein Hund im Winter einen Hundemantel?“ Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht, da verschiedene wichtige Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.

(Autorin: Sylvia Massenkeil, zertifizierte Hundephysiotherapeutin)

Inhalt

1. Haut und Fell: Der Natürliche Schutz deines Hundes

Sowohl die menschliche als auch die Haut des Hundes bedeckt den gesamten Körper. Damit ist die Haut das wichtige Organ, der meisten Lebewesen.
Die Haut hat eine Vielzahl von Aufgaben. Zum einen schützt sie vor äußeren Einflüssen wie Kälte, Hitze und Nässe und zweitens ist sie ein wichtiges Sinnesorgan, welches unter anderem wichtige Stoffwechselvorgänge des menschlichen und tierischen Körpers reguliert.

Weiterhin besitzen Hund im Gegensatz zum Menschen ein Fell, an dessen Verfassung sich sowohl das Wohlbefinden als auch der Gesundheitszustand des Hundes ablesen lässt. Auch die Pflege des Hundefelles findet eine weitreichende Beachtung.

Eines haben Haut und Fell gemeinsam: Beide sind für die Regulierung der Körpertemperatur essentiell, also lebensnotwendig.

Ob der Hund nun einen Hundemantel braucht, hängt also von der Fellbeschaffenheit, der Fellpflege und dem Gesundheitszustand des Hundes ab. Weitere Faktoren, wie zum Beispiel Hunde im Seniorenalter (etwa ab dem 7. Lebensjahr) und auch die Rasse des Hundes sprechen entweder für oder gegen einen Hundemantel.

2. Die Frage nach dem Hundemantel hängt von der Rasse ab

Entsprechend ihrem Rassestandard sind der Sibirian Husky oder der Alaskan Malamute, als Schlittenhunde speziell für die Arbeit in kälteren Regionen gezüchtet worden. Sie mögen die Kälte und sind dementsprechend wohl weniger Kandidaten für einen Hundemantel. Auch Hunde mit wärmendem Unterhautfettgewebe und isolierender Unterwolle, sowie gepflegtem Oberfell, kommen prima ohne Hundemantel durch die Winterzeit. (z.B.: Border-Collie, Australian Shepard) Leider finden wir jedoch mittlerweile immer mehr Hunderassen, deren spezifische Fellstruktur im Laufe der Evolution extra weggezüchtet wurde. Der schützende und wärmende Effekt, bleibt dabei dann weitestgehend auf der Strecke. Hunde mit wenig oder kaum Fell, benötigen deshalb in der kalten Jahreszeit oft einen zusätzlichen Schutz in Form einer Winterjacke.

So zum Beispiel kleinere Hunderassen, wie der Yorkshire Terrier. Ursprünglich gezüchtet für die Jagd nach Ratten, Mäusen oder Kaninchen, ist er heutzutage als „Schoßhündchen“, leider oft wetter- und kälteempfindlicher als im Rassestandard vorgesehen.

Ein weiteres extremes Beispiel ist der Nackthund, der auf Grund seines fehlenden Felles, den sommerlichen/winterlichen Wetterbedingungen schutzlos ausgesetzt ist. Auch größere Hunderassen, wie der aus Südafrika stammende Rhodesian Ridgeback, kann an nassen, stürmischen Tagen einen Hundemantel oftmals gut gebrauchen.

3. Vier Kriterien für einen optimalen Hundemantel

  1. Der Tierfachmarkt vor Ort oder auch der Onlinehandel bietet Hundemäntel in vielen verschiedenen Variationen und Designs an. Damit der Hund auch wirklich vom Hundemantel profitiert, sollte dieser sowohl vor kaltem Wind als auch vor Nässe schützen. Dies bedeutet der Hundemantel besitzt eine wind – und wasserabweisende Oberfläche und zudem ein wärmendes Innenfutter.
  2. Beim Material ist darauf zu achten, dass es strapazierfähig und gut zu reinigen ist. Damit der Hund bei seiner körperlichen Aktivität unter dem Mantel nicht überhitzt, sollte der Hundemantel des Weiteren atmungsaktiv sein.
  3. Als äußeren Stoff finden wir meist Polyester oder Nylon, während das Innenfutter der meisten Hundemäntel aus Fleece oder Baumwolle besteht. Sinnvoll sind in der dunklen Jahreszeit, außerdem zusätzliche Reflektoren, damit der Hund auch zu später Stunde gefahrlos Gassi geführt werden kann.
  4. Ein gut sitzender Hundemantel sollte den Hund weder beim Laufen und Spielen, noch beim Toben mit Artgenossen einschränken, weshalb neben der angepassten Größe, auch der Passform eine entscheidende Rolle zukommt.

4. Dann ist ein Hundemantel eine sinnvolle Entscheidung

Trifft einer der folgenden Punkte auf deinen Hund zu, ist ein Hundemantel eine sinnvolle Entscheidung und unterstützt deinen Hund

  1. Der Hund ist krank: Hierzu zählen sowohl Erkrankungen der Gelenke und Muskulatur als auch Erkrankungen, die den Hund schwächen und das Immunsystem belasten. (Zum Beispiel Organerkrankungen, Atemwegserkrankungen…)
  2. Der Hund ist alt: Um unseren betagten Vierbeiner die kalte, nasse Jahreszeit erträglicher zu gestalten, ist ein Hundemantel ein geeignetes und wertvolles Tool.
  3. Rassestandard vs. Fellstruktur: Durch züchterisches Eingreifen in die Entwicklung des Hundes, haben sich sowohl innere, als auch äußere Merkmale kontinuierlich stark verändert. So auch die Struktur des Hundefell. Dies hat für unsere Haushunde zur Folge, dass der natürliche Abwehrmechanismus der Haut und des Felles nicht mehr gegeben ist. Oftmals ist dann ein Hundemantel unabdingbar.
  4. Sichtbarkeit und Sicherheit: Hundemäntel mit reflektierenden Elementen erhöhen die Sichtbarkeit deines Hundes bei Dunkelheit, was das Risiko von Unfällen reduzieren kann.

5. Dein Hund braucht eigentlich keinen Hundemantel: 3 Gründe

Ob dein Hund einen Hundemantel braucht, hängt also von verschiedenen Aspekten ab, weshalb hier stets individuell entschieden werden muss. Eins ist aber sicher: Der Hundemantel muss funktional sein und sollte nicht nur als schmückendes Accessoires gesehen werden.

  1. Selbstregulierung der Körpertemperatur: Hunde haben die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur je nach Umgebung anzupassen. Sie können zittern, um Wärme zu erzeugen, oder sich ausdehnen, um Hitze abzugeben. Durch das Eingreifen mit einem Hundemantel könntest du diese natürlichen Mechanismen stören und deinem Hund die Möglichkeit nehmen, seine Körpertemperatur eigenständig zu regulieren.
  2. Individuelle Vorlieben: Jeder Hund ist einzigartig. Einige mögen es, sich warm einzukuscheln, während andere die Kälte genießen und sich im Schnee wohlfühlen. Ein Hundemantel könnte für manche Hunde unangenehm sein und ihre Bewegungsfreiheit einschränken. Es ist wichtig, die Vorlieben und das Verhalten deines Hundes zu berücksichtigen, um festzustellen, ob ein Hundemantel wirklich notwendig ist.
  3. Artgerechte Bewegungsfreiheit: Einige Hunde könnten sich durch das Tragen eines Hundemantels eingeschränkt fühlen. Bewegung ist für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden unerlässlich. Ein Mantel könnte ihre natürliche Bewegungsfreiheit beeinträchtigen und zu Unbehagen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass individuelle Bedürfnisse variieren können. Wenn du Bedenken bezüglich der Kälteempfindlichkeit deines Hundes hast oder wenn er bestimmte gesundheitliche Bedingungen aufweist, solltest du dies mit einem Tierarzt besprechen, bevor du dich für oder gegen einen Hundemantel entscheidest.

6. Fazit

Bei der Antwort zu der Frage Hundemantel, Ja oder Nein, ist es wichtig zu beachten, dass individuelle Bedürfnisse zwischen Hunden variieren können. Wenn du Bedenken bezüglich der Kälteempfindlichkeit deines Hundes hast oder aufgrund seiner Gesundheit, solltest du dies mit einem Tierarzt besprechen, bevor du dich für oder gegen einen Hundemantel entscheidest. Hochwertiges, funktionales Material und eine gute Passform sind aber entscheidend bei der Wahl des Hundemantels. Denn nur so kannst du damit deinen Liebling in der kalten Jahreszeit optimal unterstützen.

Hund schnuppert an Dosen purapep Haut & Fell

Natürlich dichtes Fell mit Molke

Natürliche Inhaltsstoffe versorgen die Fellnase gezielt für dichtes Fellwachstum & gesunde Haut. Sehr gut verträglich und schmackhaft:

  • Hochverfügbare Aminosäuren aus hydrolysiertem Molkeneiweiß
  • Leinöl liefert wichtige Omega-3-Fettsäuren
  • Hoher Anteil an Bierhefe und Biotin
  • Vitalstoffkomplex aus Vitaminen und Spurenelementen

Teile gern diesen Beitrag:

Packstation finden

Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner