Blasenentzündung bei meiner Katze: Stress als Auslöser für Zystitis?
Muss Ihre Katze dauernd auf die Katzentoilette? Unsauberkeit und häufiger Harnabsatz sind die auffälligsten Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen. Welchen Einfluss hat Stress dabei? Und warum haben so viele Katzen immer wieder eine Zystitis?
Hier finden Sie 9 praktische Tipps, wie Sie Ihrer Samtpfote helfen können.
Inhalt
- 1. Warum bekommt meine Katze eine Blasenentzündung? Stress bei Katzen als Ursache
- 2. Woran erkenne ich eine Blasenentzündung bei meiner Katze?
- 3. Ursachen für eine Blasenentzündung bei meiner Katze
- 4. Strategien zur Behandlung von Blasenentzündungen bei Katzen
- 5. Feline Interstitielle Cystitis (FIC)
- 6. Futterergänzung für entspannte Katzen
1. Warum bekommt meine Katze eine Blasenentzündung? Stress bei Katzen als Ursache
In verschiedenen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Katzen, die an dieser Form der wiederholten Blasenentzündung erkranken, neurobiologisch anders funktionieren als gesunde Katzen. Sie sind offensichtlich nicht in der Lage mit den kleinen alltäglichen Stressfaktoren so locker zu recht zukommen wie gesunde Katzen.
Diese als Feline Interstitielle Cystitis (FIC) bezeichnete Blasenerkrankung hat ihre Ursachen also nicht vorrangig in den Harnwegen, sondern beginnt an ganz anderer Stelle im Körper: in der Psyche und dem hormonellen Regelsystem für die Stressbewältigung. Es besteht sogar der Verdacht, dass auch bei anderen Symptomen der Katze wie Hautentzündungen, Asthma oder chronischen Magen-Darmerkrankungen eine Verbindung zu dieser veränderten Stressreaktion gegeben sein könnte. Demnach wären dies möglicherweise nicht getrennte Erkrankungen, sondern ein und dieselbe Störung, die sich nur individuell in unterschiedlichen Organsystemen zeigt. Wissenschaftliche Untersuchungen der nächsten Jahre werden zeigen, ob das auf uns Menschen so entspannt wirkende Tier nicht doch ein sehr empfindliches Nervenkostüm hat.
Die beeinträchtigte Stressverarbeitung führt zur dauernden Anspannung, die sich natürlich nachteilig auf Gesundheit und Wohlbefinden der Katze auswirkt.
2. Woran erkenne ich eine Blasenentzündung bei meiner Katze?
Der Harnabsatz ist für die betroffenen Katzen ganz offensichtlich hoch schmerzhaft, sie graben ausdauernd in der Katzenstreu, suchen in ihrer Verzweiflung immer wieder neue Ausscheidungsorte. Manche Katzen jammern auch und es werden nur wenige Tropfen Harn ausgeschieden. Stark konzentrierter oder sehr saurer Harn kann in weiterer Folge die entzündete Blasenschleimhaut noch weiter reizen und die Symptome verstärken.
Komplikationen sind insbesondere beim Kater möglich, dessen enge Harnröhre sehr leicht verstopfen kann, wenn sich im Harn entzündungsbedingt vermehrt Eiweiß, Blut oder auch Harnkristalle befinden. Es muss daher immer unbedingt geklärt werden, ob die Harnblase voll oder leer ist, wenn eine Katze wiederholt, kleine Mengen Harn absetzt. In den Phasen dazwischen macht die Katze einen scheinbar gesunden Eindruck, sie frisst und trinkt normal. Milde Krankheitsschübe fallen oft nur dadurch auf, dass die Katzen öfter als die typischen zwei- bis dreimal täglich Harn absetzen.
Bei der Untersuchung ist der Harn bakterienfrei, aber meistens deutlich sichtbar, auf jeden Fall aber mit Teststreifen nachweisbar, blutig. Harnkristalle sind nicht immer zu finden. Es gibt keine wirklichen körperlichen Auslöser und scheinbar erklärt nichts im Leben der Katze diese schmerzhaften Entzündungen.
3. Ursachen für eine Blasenentzündung bei meiner Katze
Meine Katze hat doch keinen Stress!
So oder ähnlich lautet die Antwort, wenn die Diagnose Feline interstitielle Cystitis feststeht und neben der Akutbehandlung langfristig Stress reduziert werden soll. Nicht immer können die auslösenden Stressfaktoren eindeutig identifiziert werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Katze nicht subjektiv sehr wohl gestresst sein kann. Allein die Tatsache, dass die Katze immer wieder eine Blasenentzündung ohne erkennbare Ursache wie Bakterien oder Harnkristalle hat, beweist, dass sie überempfindlich auf Stress reagiert. Und selbst wenn einige der auslösenden Stressfaktoren wie eine unharmonische Beziehung zur Partnerkatze, Kleinkinder, ein neuer Lebensgefährte oder lange Phasen des Alleinseins bekannt sind, bedeutet es noch nicht, dass diese einfach beseitigt werden können.
In sehr vielen Fällen wird also zusätzlich die Fähigkeit der Katze, mit alltäglichem Stress umzugehen, verbessert werden müssen.
Bei manchen Katzen verschwindet diese Blasenentzündung nach ein paar Tagen wieder von allein. Das bedeutet jedoch nicht, dass man auf eine Behandlung verzichten soll, denn auch drei bis fünf Tage Schmerzen beim Harnabsatz sind zu viel!
Für die akute Therapie sollte deshalb auf jeden Fall eine schmerz- und entzündungshemmende Medikation ganz oben stehen, Antibiotika sind nur in den Fällen sinnvoll, wo sich Bakterien in der kranken Blase breit gemacht haben.
4. Strategien zur Behandlung von Blasenentzündungen bei Katzen
Langfristige Behandlungsstrategien sollen vor allem verhindern, dass eine betroffene Katze immer wiederkehrend oder sehr schwere Blasenentzündungen bekommt. Da es sich ja um eine veränderte Neurobiologie handelt, ist die völlige Ausheilung bei der Felinen interstitiellen Cystitis derzeit leider noch nicht möglich. Allerdings bleiben gut betreute Katzen mit einem optimierten Umweltmanagement weitgehend symptomfrei und damit gesund.
Zur langfristigen Behandlung gehören neben einer angepassten Fütterung auch alle Ressourcen, die für das psychische Wohlbefinden der Katze wichtig sind, sowie unterstützende Futterergänzungen:
- Mindestens fünf kleine Mahlzeiten, um Stress durch lange Hungerphasen vorzubeugen
- Feuchtfutter, wenn die Katze es gerne frisst, weil damit der Harn weniger konzentriert und das Risiko für Kristalle geringer wird
- Attraktives Wasserangebot mit verschiedenen Wasserquellen – stehend und bewegt, an diversen Orten und unterschiedlichen Gefäßen
- Optimale und komfortable Katzentoiletten – offen und ausreichend groß, an mehreren Standorten mit einer katzengerechten feingranulierten Einstreu
- Warme und sichere Versteckmöglichkeiten, an denen sich die Katze gut entspannen kann
- Ausreichend Beschäftigung und Abwechslung, um dem Stressfaktor Langeweile vorzubeugen
- Allgemeine Lärmreduktion – Katzen sind sehr geräuschempfindlich
- Möglichst harmonische Beziehungen zu anderen Katzen im Haushalt unterstützen
- Futterergänzungen, die psychisch entspannend, emotional stabilisierend wirken oder die Blasenwand schützen – entweder als fertige Diät oder als Nahrungszusatz.
5. Feline Interstitielle Cystitis (FIC)
Wie kann ich eine Blasenentzündung bei meiner Katze feststellen?
- Wiederholtes Aufsuchen der Katzentoilette in kurzen Abständen ist ein Alarmzeichen!
- Vor allem bei Katern kann die Harnröhre leicht blockieren, wodurch in wenigen Stunden ein lebensbedrohlicher Zustand entsteht!
- Beim Reinigen des Katzenklos auf Anzahl und Größe der Klumpen achten, hilft bei der Überwachung von betroffenen Katzen, 2-3 klein- bis mittelapfelgroße Klumpen sind normal.
Was kann ich tun bei Blasenentzündungen?
- Wasserangebot optimieren durch verschiedene Trinkgefäße, Standorte, stehendes und bewegtes Wasser im Katzen-Trinkbrunnen
- Trockenfutter durch Feuchtfutter ersetzen, wenn die Katze es gerne annimmt – radikale Futterumstellung kann auch Stress auslösen!
- Stress bei der Katze reduzieren ist die Basis der Behandlung: Sichere und angenehme Rückzugsplätze schaffen, interaktives Spiel zur Entspannung, im Mehrkatzen-Haushalt die Beziehungen zwischen den Katzen genauer betrachten und verbessern
6. Futterergänzung für entspannte Katzen
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